Vortragsabend im Münster Hameln zum 100. Jahrestag der Gründung der Weimarer Republik / 80 Jahre Reichspogromnacht in Hameln:
Die Polizei. Freund, Helfer – Straßenkämpfer!
Die Kriminalfilmserie Babylon Berlin fasziniert derzeit viele Menschen und weckt Interesse für die Zeit der Weimarer Republik. Wie die Arbeit der Polizeibeamten und deren Leben damals war, ist Gegenstand einer Ausstellung die noch bis zum 6.11.2018 im niedersächsischen Landtag in Hannover zu sehen ist.
Der Fachvortrag zur Ausstellung kommt dann nach Hameln.
Freunde und Helfer einerseits, Straßenkämpfer andererseits – das ist der wesentliche Gegensatz, der die Polizei in der Weimarer Republik prägte.
Dr. Götting: „In der jungen Demokratie entstand die Idee einer bürgernahen, republikanischen Polizei. Es war eine Abkehr vom militärisch auftretenden Polizisten der Kaiserzeit. Durch Reformen und eine hochwertige Ausbildung sollten Polizisten zu fachlich fähigen und republikanisch gefestigten Beamten werden. Auf die bürgerkriegsähnlichen Unruhen in den Anfangsjahren der Weimarer Republik reagierte die Polizei oft mit militärischen Mitteln und Strategien. In den blutigen politischen Kämpfen ab 1929 wurde der Straßenkampf für sie dann alltäglich.“
Am 7.11.2018 ab 19.00 Uhr erläutert der Polizeihistoriker und Leiter des Polizeimuseums Niedersachsen die Polizeigeschichte in Hameln. Das Münster St. Bonifatius ist Veranstaltungsort, in dem auf Einladung u.a. der Polizeiinspektion Hameln die widersprüchliche Geschichte der Polizei anlässlich zweier historischer Jahrestage betrachtet wird.
Ergänzt und fortgeführt wird daher der Vortrag durch den Hamelner Historiker Bernhard Gelderblom, denn als die Nationalsozialisten 1933 ihre Diktatur errichteten, ließ sich die Polizei in kürzester Zeit zur Helfershelferin umformen. So jährt sich in diesem Jahr zum 80. Mal die Reichspogromnacht auch in Hameln.
Weitere Hintergrundinformationen:
https://www.polizeigeschichte-niedersachsen.de/weimarerrepublik/
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Hermes